Auswirkungen des Brexit für die Logistik – harter Brexit wieder wahrscheinlich

Die Corona Krise hat das Thema Brexit aus den News verdrängt. Aber gerade für die Speditionsbranche ist das Thema natürlich sehr wichtig.

Heute, am 8. September, werden in London die Brexit Verhandlungen fortgesetzt.

Der britische Chefunterhändler David Frost hat am Sonntag mit mehreren markanten Sprüchen klar gemacht, dass Großbritannien weiter kompromisslos bleibt und vor einem No-Deal Brexit nicht zurückschreckt.

„Ich glaube nicht, dass wir davor Angst haben“ sagte er in einem Interview.

“Wir kamen nach einer Regierung und einem Verhandlungsteam, die in kritischen Momenten geblinzelt haben und deren Bluff durchschaut wurde, und die EU hat gelernt, unser Wort nicht ernst zu nehmen”

“Vieles von dem, was wir in diesem Jahr versuchen, ist also, ihnen (der EU) klarzumachen, dass wir meinen, was wir sagen, und dass sie unsere Position ernst nehmen sollten.”

Am Montag setzte Boris Johnson noch einen drauf, indem er klar machte, dass auch ein No-Deal „ein gutes Ergebnis für das Vereinigte Königreich“ wäre.

Obwohl die Frist erst am 31.12. abläuft bleiben für die Verhandlungen in Wahrheit nur noch ca. 4 Wochen Zeit. Bei den Vorlagen, die Frost und Johnson für die Verhandlungen heute geliefert haben, sieht es also nicht gut aus.

Für die Logistikbranche ändern sich viele große und kleine Details – auch einige, an die man im ersten Moment gar nicht gedacht hatte.

AEO

In Großbritannien fällt beim No-Deal Brexit zum Beispiel für die Unternehmen die Anerkennung des AEO Status weg. Dabei hatten viele Unternehmen gerade im Hinblick auf den Brexit gedacht, mit einem AEO Status die Abwicklung von EU-Transporten vereinfachen zu können.

Luftsicherheit

Die von der zuständigen Behörde des Vereinigten Königreichs zugelassenen reglementierten Beauftragten und bekannten Versender werden nach Ablauf der Übergangsfrist nicht mehr von der EU anerkannt. Sie sind dann nicht mehr länger Teil der sicheren Lieferkette der EU.

Bis zum nächsten Newsletter bereiten wir hier für Sie eine ausführliche Information vor.

Vielleicht gibt es bis dahin schon ein abschließendes Ergebnis der Verhandlungen.

  • Boris Johnson hat ein Ultimatum zum 15. Oktober gesetzt.
  • Die EU hält einen Zeitraum bis Ende Oktober für akzeptabel.

Die verbleibenden Wochen des Jahres würden dann für die Ratifizierung der Vereinbarungen durch das Europäische Parlament benötigt.